Gartenboden durch Pflanzenkohle verbessern

Rundgang durch die Gartenanlage

Die Fachberater des Regionalverbandes Jena / Saale-Holland-Kreis trafen sich am 17. September 2022 zur letzten „Fachberaterschulung vor Ort“ im Gartenjahr, in der Schlösserstadt Dornburg, hoch über der Saale, in der Kleingartenanlage „Kleingärtner Dornburg“. Wir hatten uns dem Thema „Gartenboden durch  Pflanzenkohle verbessern“ verschrieben, denn nachdem uns eine Förderstudentin das Thema „Düngen mit Bokashi und Pflanzenkohle“ in unserer Jahresversammlung der Fachberater im Frühjahr vorgetragen hatte und wir an einer Veranstaltung der Schreberjugend in Altenburg teilgenommen hatten, in der uns die Herstellung der Pflanzenkohle für den

Pflanzenkohleofen brennt

Kleingarten dargeboten wurde, war bei uns das Interesse für die Herstellung und den Einsatz von Pflanzenkohle im Kleingarten gewachsen. Der Beschluss war bald gefasst, für unseren Kreisverband einen Pflanzenkohle-Ofen, der Ressourcen schonend entsteht (nur Abfall sowie gebrauchte Teile oder Restmaterial), zu bauen  und den Vereinen kostenlos zur Ausleihe zur Verfügung zu stellen.

Gesagt – getan! Der Ofen war im Juli fertig, hatte seinen Probelauf bestanden und die Pflanzenkohle wurde bei einer einschlägigen Firma geprüft – Ergebnis: Qualitätskohle!

Messkoffer der Firma Neudorff

Wir begannen unsere Veranstaltung im Sportlerheim in Dornburg -denn der Gartenverein verfügt nicht über ein Vereinsheim mit Versammlungsraum – und bereiteten die Vereinsmitglieder mit einer Power- Point-Präsentation erst  einmal intensiv auf das Thema Bodenverbesserung vor. Sehr interessiert waren die Teilnehmer dann beim Thema Pflanzenkohle zur Bodenverbesserung im Kleingarten. Nach der Präsentation und angeregter Diskussion, kam dann der praktische Teil. Zuerst besichtigten wir gemeinsam die Gartenanlage und gaben sowohl Hinweise und Vorschläge zu Verbesserung der Organisation im Verein als auch Ratschläge zur Aufwertung des Gartenbodens. Das Anlegen der Beete zur effektiveren Nutzung des Regenwassers war auch ein Thema. Beim Rundgang durch die Gärten kam auch ein Messkoffer der Firma Neudorff zum Einsatz, der einen pH-Wert- und einen Nährstofftester zum Inhalt hat. Schnell waren die Qualitäten der Böden für den jeweiligen Pflanzentyp (Schwachzehrer – Mittelzehrer-Starkzehrer) bestimmt und Ratschläge gegeben. Unser besonderer Dank gilt Herrn Andreas Turkat ( jeder Teilnehmer einer Neudorff-Schulung kennt ihn als den sehr kompetenten Dozenten), der uns unkompliziert diesen Koffer zur Verfügung stellte.

 

Ein sauberes Verfahren zur Umwandlung von Biomasse in wertvolle Pflanzenkohle

Der Höhepunkt war dann der Einsatz des Pflanzenkohle-Ofens. Er war schnell angebrannt und keiner in der Umgebung merkte etwas von dem Betrieb, da bei der Pyrolyse des trockenen Bio-Materials nur das Gas brennt und keine sichtbaren Abgase entstehen. Der geringe Anteil CO2 – von 1Kg Biomasse gehen nur 0,4 kg in die Atmosphäre und werden von den Pflanzen für die Photosynthese gebraucht- und mindestens genau so viel  CO2 wird mit der ins Erdreich eingebrachten Pflanzenkohle dort gespeichert. Nach einer Stunde war die Menge trockener Bio-Masse von ca. 200l, in wertvolle Pflanzenkohle verwandelt. Dabei wurden interessante Gespräche über den Klimawandel und das CO2 geführt, denn immerhin hatten wir den, nicht nur in Jena und Umgebung bekannten Physiker, Prof. Dr. Hermann Döhler, mit in unserer Fachberater Gruppe.

Die Teilnehmer fuhren mit dem Auftrag, ein Versuchsbeet mit aufgeladener Pflanzenkohle im kommenden Jahr anzulegen und über die Ergebnisse zu berichten.

Die Mitglieder der Fachberater-Gruppe und die Vereinsmitglieder  waren sehr beeindruckt von der Veranstaltung-wie man hier und da hören konnte und zum Abschluss des Tages auch in einem Statement zum Ausdruck kam.

Hans-Chr. Schmidt

Kreisfachberater RV Jena / SHK

Fotos und Text: H.-C.- Schmidt